qcow2 ist das Format, welches von KVM/QEMU verwendet wird, um Inhalte virtueller Festplatten zu speichern. Manchmal kann es nötig sein, diese Festplatten zu mounten.
Warnung vorweg
Bei Festplatten-Images aus unbekannten oder nicht vertrauten Quellen muß man sich bewußt sein, daß diese als Ausgangspunkt für einen Angriff auf den Rechner ausgenutzt werden könnten. Entsprechend präparierte Images können Sicherheitslücken und Schwachstellen in den verwendeten Tools ausnutzen und damit Schadcode ausführen.
Besonders zu erwähnen ist noch, daß alle Befehle mit administrativen Rechten ausgeführt werden müssen.
Ich beschreibe hier das grundlegende Vorgehen, wie solche Festplatten-Images eingehängt werden können, übernehme aber keine Haftung für eventuelle Schäden!
Das Festplatten-Abbild einhängen
Bevor eine virtuelle Festplatte gemountet werden kann muß das Festplatten-Abbild an ein Blockgerät gebunden werden. Dazu werden Network Block Devices (NBD) verwendet. Sofern nicht bereits geschehen, muß das Modul nbd geladen werden:
sudo modprobe nbd
Nach dem Laden des Moduls erscheinen eine Reihe von Gerätedateien /dev/nbd0, /dev/nbd1, usw. Jetzt kann das Abbild an eines dieser Geräte gebunden werden:
sudo qemu-nbd --connect=/dev/nbd0 hdd-image.qcow2
Das gewählte NBD darf nicht bereits durch ein anderes Image belegt sein. War das Binden erfolgreich, so tauchen jetzt weitere Blockgeräte auf, die jeweils eine Partition der Festplatte repräsentieren, z.B. /dev/nbd0p1, /dev/nbd0p1 und /dev/nbd0p5.
Diese Geräte können jetzt ganz normal über den mount-Befehl in ein Verzeichnis eingehängt werden:
sudo mount /dev/nbd0p1 /mnt
Sollte man sich nicht sicher sein, welche Partition ausgewählt werden soll, kann man über
sudo fdisk -l /dev/nbd0
die Liste der Partitionen des Abbildes anzeigen lassen.
Das Festplatten-Abbild ist jetzt eingehängt und die darin enthaltenen Dateien können bearbeitet werden.
Das Abbild wieder aushängen
Nach getaner Arbeit wird das Image einfach über
sudo umount /mnt
wieder ausgehängt und die Bindung an das NBD durch
sudo qemu-nbd --disconnect /dev/nbd0
wieder aufgehoben.
Wenn keine weiteren qcow2-Images mehr bearbeitet werden sollen, kann auch das Modul wieder entladen werden:
sudo rmmod nbd
Schlußwort
Das Einhängen von qcow2-Festplattenabbildern erfordert ein paar Schritte mehr, funktioniert aber letztendlich wie bei anderen Datenträgern auch.
Sehr hilfreich ist es, wenn man für sein Gast-System die Zugangsdaten vergessen hat oder sich beim Ändern des root-Passwortes vertippt hat.